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Jahresevent der Initiative Deutsche Zahlungssysteme

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Sicherheit vs. Innovation?
Zur Neuordnung des Bezahlens in Deutschland


Berlin, 21.03.2018. Wie können Sicherheit und Innovation in unserem Bezahlalltag in Einklang gebracht werden? Dieser Frage widmete sich die Initiative Deutsche Zahlungssysteme im Rahmen ihrer gestrigen Jahresveranstaltung. Gäste aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft diskutierten unter dem Titel „Sicherheit versus Innovation? Zur Neuordnung des Bezahlens in Deutschland“ im Haus der Commerzbank in Berlin.


Bezahlinnovationen, wie girocard kontaktlos, sorgen für einen Paradigmenwechsel in den Portemonnaies: Nie zuvor haben die Kunden eine neue Funktion der girocard so schnell angenommen, wie das kontaktlose Bezahlen. Mit den 30-39-Jährigen gibt es in Deutschland sogar laut einer aktuellen GfK Umfrage zufolge erstmals eine Altersgruppe, die gleichermaßen gerne mit Karte und Bargeld bezahlt.  

Neue Chancen – Neue Herausforderungen
Die Nachfrage der Verbraucher nach innovativen Zahlungssystemen sowie die stetig wachsende Infrastruktur für diese Bezahlinnovationen bietet für die Wirtschaft enorme Chancen. Das stellt wiederum die Politik vor neue Herausforderungen: Um die fortwährende Sicherheit von Kundendaten vor dem Hintergrund immer neuer Möglichkeiten und Marktteilnehmer zu gewährleisten sind beispielsweise neue regulatorische Rahmenbedingungen notwendig. Eine Reaktion auf die technologischen Weiterentwicklungen im Zahlungsmarkt ist die branchenintern vielfach diskutierte Zweite Zahlungsdiensterichtlinie (PSD2), die im Januar 2018 in Kraft trat.

„Wir haben in der vergangenen Legislaturperiode das Zahlungsverkehrsrecht an den technologischen Fortschritt angepasst, die Sicherheit von Zahlungen – insbesondere im Internet – verbessert und den Schutz der Kundinnen und Kunden gestärkt. Davon profitieren innovative Unternehmen sowie Verbraucherinnen und Verbraucher gleichermaßen.“ sagt Dr. Michael Meister von der CDU/CSU-Bundestagsfraktion in seiner Keynote. Der Parlamentarische Staatssekretär bei der Bundesministerin für Bildung und Forschung und Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister der Finanzen a.D. war in der vergangenen Legislaturperiode an der nationalen Umsetzung der PSD2 beteiligt.

Datensicherheit hat auch für die Branchenvertreter Christian Schollmeyer und Jörg Stahl Priorität, wie diese im Rahmen ihres Vortrages betonen. „Überregulierung kann jedoch nicht das Ziel sein“, warnt Christian Schollmeyer, Referent beim Deutschen Sparkassen- und Giroverband, dem diesjährigen Federführer der Deutschen Kreditwirtschaft. Für Jörg Stahl, dem Vorsitzenden des Bundesverbandes der electronic-cash Netzbetreiber, darf zudem die internationale Wettbewerbsfähigkeit nicht aus den Augen verloren werden.

Investitionssicher, praktisch und einfach zu handhaben
Für Antje Tillmann, finanzpolitische Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, ist es Aufgabe der Wirtschaft, innovative Technologien zu entwickeln, die international konkurrenzfähig, sicher und praktisch sind. Aufgabe von Politik sei es, „die Sicherheit zu kontrollieren und die Rechte von Verbraucherinnen und Verbrauchern zu wahren“, so die Politikerin. Als eine von fünf Gästen stellte sie sich der anschließenden Podiumsdiskussion zum Thema: „Welche Rolle spielen Innovation und Sicherheit in unserem Bezahlalltag?“. Die Entscheidung darüber, wie praxistauglich und somit konkurrenzfähig Bezahlinnovationen sind, fällt laut Ulrich Binnebößel, Zahlungsexperte beim Handelsverband Deutschland, an der Ladenkasse. Für ihn sei es wichtig, dass Innovationen praktisch und einfach zu handhaben sind. Damit elektronische Zahlungsmittel auch für mittelständische und kleine Handwerksbetriebe in Frage kommen, müssen sie für Dr. Friedemann Berg vom Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks zukunftsfähig, investitionssicher, kostengünstig und leicht handhabbar sein. Innovationen im Zahlungsverkehr können nur sicher und zugleich bequem umgesetzt werden, wenn hierfür auf zukunftssichere technische Plattformen zurückgegriffen werden könne, wie dies für girocard der Fall sei, führt der Sicherheitsexperte Dr. Thomas Denny von SRC Security Research & Consulting aus. So stützt sich kontaktloses Bezahlen auf die etablierte NFC-Technologie (Near Field Communication). Laut Peter Blasche von EURO Kartensysteme wird damit in Zukunft auch das kontaktlose Bezahlen per Smartphone oder Wearables möglich.

Ingo Limburg, Vorstandsvorsitzender der Initiative Deutsche Zahlungssysteme und Moderator der Podiumsdiskussion resümiert: „Dank sicherer und innovativer Bezahllösungen ist es heute möglich, neue Einsatz- und Akzeptanzbereiche für das bargeldlose Bezahlen zu erschließen. Aufbauend auf das bewährte und sichere System der girocard gestalten wir so gemeinsam die Zukunft des Bezahlens in Deutschland.“

Zur Initiative Deutsche Zahlungssysteme e.V.
Die Initiative Deutsche Zahlungssysteme e.V. mit Sitz in Berlin versteht sich als Netzwerk für Unternehmen und Institutionen, die die bargeldlosen Bezahlverfahren der Deutschen Kreditwirtschaft akzeptieren oder die hierfür notwendige Infrastruktur bereitstellen. Sie bündelt die Interessen ihrer Mitglieder und vertritt sie gegenüber Politik und Medien. Der Verein recherchiert neue Einsatzmöglichkeiten, initiiert Pilotprojekte und unterstützt bestehende Aktivitäten seiner Mitglieder, insbesondere in den Bereichen Marketing, Public Relations und Public Affairs. Bereits seit dreizehn Jahren beschäftigt sich die Initiative Deutsche Zahlungssysteme e.V. mit dem Bezahlen in Deutschland.

Zu den Bezahlverfahren
In Deutschland gibt es über 100 Millionen girocards sowie Kundenkarten von Banken und Sparkassen - fast jeder Bürger hat sie in der Tasche. Seit Ende 2016 werden alle neuen girocards durch die Volksbanken Raiffeisenbanken und Sparkassen sowie durch einige Privatbanken mit integrierter Kontaktlosfunktion ausgegeben, um direkt und ohne Aufladen vom Konto kontaktlos bezahlen zu können. Weiterhin sind auch die Prepaid-Systeme GeldKarte (kontaktbehaftet) und girogo (kontaktlos) weit verbreitete Funktionen auf der girocard.

Weitere Informationen finden Sie unter www.Initiative-DZ.de  

Kontakt
Initiative Deutsche Zahlungssysteme e.V.
Anne Ausfelder
Tel.: 030 – 21 23 42 2 – 71
Fax: 030 – 21 23 42 2 – 99
anne.ausfelder@initiative-dz.de

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Stand: 19.03.2024 09:09:15
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